Vor Kurzem erreichte mich eine Vorabversion des VapeOnly Aura Starterkits, das mir freundlicherweise von der Firma Heavengifts für ein Review zur Verfügung gestellt wurde. Es handelt sich dabei um eine Vorabversion „not for sale“. Ob diese von der endgültigen Verkaufsversion abweicht, kann ich leider nicht beurteilen.
Einsteigergerät … das Wort hat heute leider eine andere Bedeutung als noch zu der Zeit, als ich mit dem Dampfen anfing. Damals war eine Vivi Nova auf einem Twist Akku eine vernünftige Kombi. Man konnte nicht viel falsch machen, und das Teil dampfte gut und zuverlässig.
Heute haben Einsteigergeräte meistens schon Sub-Ohm Verdampferköpfe vorinstalliert und einen Luftzug der sich lediglich zum Lungendampfen eignet. So auch bei der VapeOnly Aura. Natürlich kann man auch bei diesem Gerät über die AFC den Luftzug begrenzen, doch für Backendampfer oder Einsteiger eignet sich selbst das nicht unbedingt.
Das alleine soll aber nicht ausschlaggebend sein für mein Review. Vielmehr interessieren mich die Verarbeitung, die technischen Werte und auch die Praxistauglichkeit.
Bei dem Aura handelt es sich um ein handliches, kleines Gerät das sofort aufgrund des ungewöhnlichen Drip Tips auffällt. Auch wenn es ein wenig an eine Blockflöte erinnert, war ich schon nach kurzer Zeit begeistert von der Form dieses unkonventionellen Mundstücks, da es wirklich praktisch ist, und sich erstaunlich gut an den Lippen anfühlt.
Hintergrund dieses Designs ist eine Art Spritzschutz, durch das man sehr effektiv vor Liquidspritzern geschützt wird. Dennoch ist es möglich, auch jedes handelsübliche 510er Drip Tip zu verwenden, auch wenn das dann optisch alles andere als hübsch aussieht.
Nach kurzem Einsatz aber zeigte sich, dass der dünne Silikon-Ring der das Drip Tip festhalten soll alles andere als geeignet ist, um seiner Funktion gerecht zu werden. Sobald sich etwas Kondenswasser im Liquid sammelt und der Silikon-Ring feucht wird, fällt das Drip Tip fast von selbst ab. Ist die Feuchtigkeit erstmal im Drip Tip angekommen, hilft es auch nichts das Drip Tip erneut aufzustecken. Es rutscht direkt wieder ein paar Millimeter runter und sitzt dann schief (siehe Foto). Hier sollte man unbedingt nachbessern.
Direkt unterhalb des Drip Tips befindet sich schon die AFC, die im Gegensatz zu herkömmlichen Verdampfern nicht unterhalb, sondern oberhalb des Tanks angebracht ist. Die Luft gelangt bei diesem Verdampfer von oben an die Wicklung und wird dann zum Verlassen der Verdampferkammer wieder nach oben herausgeführt. Durch dieses neue Prinzip, wie man es bereits vom Joyetech Cubis kennt, kann der Tank wie ein Trinkglas befüllt werden. Ein Auslaufen des Verdampfers ist somit kaum möglich. Selbst als ich das ganze Gerät über Nacht auf den Kopf gestellt habe, blieb alles trocken.
Der Verdampferkopf wird hierbei auch nicht mehr in die Basis geschraubt wie man es bislang kannte, sondern direkt unter den Kamin. Kamin, TopCap mit AFC und Verdampferkopf bilden anschließend eine Einheit.
Die Befüllung funktioniert wirklich erstaunlich einfach, da man das Liquid einfach in den Tank kippen kann. Man muss dabei nur darauf achten den Tank nicht randvoll zu machen, da ansonsten beim Zusammenschrauben das von dem Verdampferkopf und Kamin verdrängte Liquid nach oben wieder herausläuft.
So praktisch dieses veränderte Prinzip aber auch sein mag, es hat auch seine Nachteile. Durch den veränderten Luftfluss kommt es zu recht lauten, fast schon aufdringlich zischenden Luftgeräuschen. Geschmacklich bieten die Verdampferköpfe eine ordentliche, aber auch nicht überragende Performance. Getrübt wird dies allerdings noch durch die relativ große Wärme, die entsteht. Den 0.33 Ohm Kopf konnte ich kaum Verwenden, da mir sowohl der Dampf als auch das Drip Tip schon nach wenigen Zügen viel zu warm wurde. Auch dass der Akku bei einem solchen Verdampferkopf lange durchhalten wird, wage ich auch zu bezweifeln.
Der 0.5 Ohm Kopf hingegen war schon um einiges besser, zwar erzeugt auch dieser noch recht viel Wärme, allerdings noch in einem tolerierbaren Bereich.
Wünschenswert wären hier meiner Meinung nach 0,8 Ohm oder besser noch 1,0 Ohm Köpfe. Dann wäre man sowohl was Akkulast als auch Hitzeentwicklung betrifft, im grünen Bereich.
Der Akku ist fest verbaut und hat laut Hersteller eine Kapazität von 2000 mAh. Da er nicht getaktet ist, sondern wie in einem mechanischen Akkuträger bei einer Leistung von ca. 4 V startet und dann kontinuierlich abfällt, wird man – insbesondere bei Verwendung der 0,33 Ohm Köpfe – nicht sehr lange Freude an diesem Gerät haben.
Ein weiterer Schwachpunkt ist der Feuerknopf. Dieser ist leider viel zu „schwammig“. Drück man von Schräg unten auf den Feuerknopf bleibt dieser ab und zu hängen und gibt Dauerfeuer (siehe Foto). Auch dies wäre ein Punkt den VapeOnly unbedingt verbessern sollte.
Da die mitgelieferten Dokumente allesamt Joyetech als Hersteller nannen, kann man wohl davon ausgehen, dass auch dieses Gerät aus dem Hause Joyetech stammt bzw. diese maßgeblich an der Entwicklung beteiligt waren. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch den vor kurzem erschienenen CUBIS Verdampfer, der nach dem gleichen Prinzip arbeitet. Die Verdampferköpfe des Cubis sind übrigens in der Länge unterschiedlich und trotz des gleichen Gewindes nicht kompatibel.
Ich habe meine Testergebnisse und ein paar Verbesserungsvorschläge an VapeOnly bzw. Heavengifts weitergeleitet. Ob man sich diese dort zu Herzen nimmt oder ignoriert, weiß ich nicht. Sollte das Serien-Modell jedoch die gleichen Mängel haben, kann ich von einem Kauf nur abraten (obwohl ich immer noch fasziniert von der Form des Drip Tips bin).
Technische Daten
Länge: 15,25 cm
Durchmesser: 19 mm
Gewicht: 110 g
Füllmenge: 3 ml
Kapazität (Akku): 2000 mAh